Mönchmühlenallee, 16567 Mühlenbecker Land

Zeigt eine 360-Grad-Kamera beim Aufnehmen eines 360-Grad-Rundganges in einem Museum

Vergleich von 360-Grad-Kameras für Museen und kulturelle Einrichtungen am Beispiel der Historischen Mönchmühle

Die Digitalisierung von Museumsrundgängen und Kunstausstellungen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Insbesondere im Rahmen des Projekts der Historischen Mönchmühle, wo digitale Rundgänge durch die historischen Gebäude und Kunstausstellungen ermöglicht werden sollen, stand die Wahl der richtigen 360-Grad-Kamera im Fokus. Dieser Blog-Beitrag beleuchtet die Erfahrungen, die im Rahmen dieses Projekts mit drei verschiedenen Kameras gemacht wurden: der Ricoh Theta Z1, der Trisio Lite 2 und der Matterport Pro2, die von der Agentur Bemotion 360 GmbH genutzt wurde. Dieser Vergleich soll anderen Museen und kulturellen Einrichtungen als Orientierung dienen.

1. Ricoh Theta Z1

Die Ricoh Theta Z1 ist eine weit verbreitete 360-Grad-Kamera, die aufgrund ihrer kompakten Größe und einfachen Bedienung häufig im Bereich der digitalen Erfassung von Innenräumen genutzt wird.

Vorteile:

  • Kompakte Bauweise: Die Kamera ist leicht und tragbar, was sie ideal für den schnellen Einsatz in verschiedenen Räumen macht.
  • Einfache Bedienung: Die Steuerung ist intuitiv, und die Kamera kann problemlos mit einer Smartphone-App verbunden werden.
  • Hochwertige Bildqualität: Mit zwei 1-Zoll-Sensoren liefert die Theta Z1 eine beeindruckende Bildqualität bei gutem Licht.

Nachteile:

  • Schwierigkeiten bei schwachem Licht: Insbesondere in schlecht beleuchteten Innenräumen, wie sie in historischen Gebäuden häufig vorkommen, leidet die Bildqualität. Dies führte zu Unzufriedenheit bei der Abbildung der Mönchmühle, da die Fotos pixelig und unscharf wurden.
  • Begrenzte manuelle Einstellungsmöglichkeiten: Für professionelle Ansprüche fehlen teilweise erweiterte manuelle Steuerungen.

Fazit:

Die Ricoh Theta Z1 eignet sich gut für den Einsatz bei Tageslicht und in gut beleuchteten Räumen. Für komplexe Innenaufnahmen, insbesondere in historischen Gebäuden, könnte die Bildqualität jedoch nicht ausreichend sein.

360-Grad-Foto der Historischen Mönchmühle, aufgenommen mit der Theta Z1
360-Grad-Aufnahme mit der Theta Z1

2. Trisio Lite 2

Die Trisio Lite 2 ist eine preiswerte Alternative, die dennoch erstaunlich gute Ergebnisse liefert. Diese Kamera wurde vom Verein Historische Mönchmühle angeschafft, nachdem die Theta Z1 nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert hatte.

Vorteile:

  • Besondere Aufnahmetechnik: Die Kamera dreht sich um ihre eigene Achse und macht so detailreiche Aufnahmen, was zu einer verbesserten Bildqualität bei Innenaufnahmen führt.
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Trotz ihres günstigen Preises liefert die Trisio Lite 2 überraschend hochwertige Ergebnisse.
  • Einfach zu bedienen: Wie die Theta Z1 lässt sich auch die Trisio Lite 2 unkompliziert bedienen.

Nachteile:

  • Längere Aufnahmezeit: Durch die rotierende Aufnahme dauert es länger, ein komplettes 360-Grad-Bild zu erstellen.
  • Begrenzte Verfügbarkeit von Zubehör: Im Vergleich zu bekannteren Marken ist das Zubehör für die Trisio Lite 2 weniger vielfältig.

Fazit:

Die Trisio Lite 2 stellt eine ausgezeichnete Wahl für Museen dar, die ein begrenztes Budget haben, aber dennoch qualitativ hochwertige Aufnahmen machen möchten. Sie hat sich insbesondere in der Historischen Mönchmühle als effektiv erwiesen.

360-Grad-Aufnahme mit der PERGEAR Trisio Lite 2 

3. Matterport Pro2 (genutzt durch Agentur Bemotion)

Die Matterport Pro2 ist eine High-End-Kamera, die von der Agentur Bemotion für die Erstellung des finalen Rundgangs durch die Historische Mönchmühle eingesetzt wurde. Diese Kamera ist für professionelle Anwendungen konzipiert und bietet eine Vielzahl von Funktionen, die weit über die Grundlagen hinausgehen.

Vorteile:

  • Hervorragende Bildqualität: Die Matterport Pro2 liefert gestochen scharfe, hochauflösende Bilder, die selbst kleinste Details erfassen.
  • Umfangreiche Nachbearbeitungsfunktionen: Die zugehörige Software bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Nachbearbeitung, was besonders für komplexe Projekte nützlich ist.
  • Integration in Plattformen: Matterport bietet eine nahtlose Integration in verschiedene Plattformen, was die Veröffentlichung und Nutzung der Rundgänge erleichtert.

Nachteile:

  • Hohe Kosten: Sowohl die Anschaffung als auch die Nutzung der Matterport Pro2 sind kostenintensiv.
  • Komplexität: Die umfangreichen Funktionen machen die Kamera etwas komplizierter in der Bedienung, was eine gewisse Einarbeitungszeit erfordert.

Fazit:

Für Museen, die höchste Ansprüche an Bildqualität und Nachbearbeitung haben und bereit sind, in eine professionelle Lösung zu investieren, ist die Matterport Pro2 eine ausgezeichnete Wahl. Sie war die ideale Lösung für den Gesamtrundgang durch die Historische Mönchmühle.

Link zum Rundgang mit der Matterport Pro2

Zum Rundgang

Schlussfolgerung

Die Wahl der richtigen 360-Grad-Kamera hängt stark von den individuellen Anforderungen und dem Budget einer kulturellen Einrichtung ab. Während die Ricoh Theta Z1 eine gute Einstiegslösung darstellt, bieten die Trisio Lite 2 und die Matterport Pro2 deutlich bessere Ergebnisse in spezifischen Anwendungsszenarien. Insbesondere in anspruchsvollen historischen Innenräumen, wie denen der Historischen Mönchmühle, kann der Einsatz einer hochwertigen Kamera wie der Matterport Pro2 den Unterschied zwischen einem einfachen Rundgang und einem beeindruckenden, detailreichen Erlebnis ausmachen.

Für Museen und kulturelle Einrichtungen ist es daher ratsam, vor der Anschaffung einer Kamera die eigenen Anforderungen klar zu definieren und gegebenenfalls Expertenrat einzuholen. Die Erfahrungen der Historischen Mönchmühle zeigen, dass eine Investition in hochwertige Technologie nicht nur die Qualität der Rundgänge erheblich steigern, sondern auch die Reichweite und den Eindruck, den ein Museum bei seinen Besuchern hinterlässt, nachhaltig verbessern kann.

Information zum Projekt

Das Pilotprojekt ‚Digitale Rundgänge der Historischen Mönchmühle‘ wurde gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

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