Mönchmühlenallee, 16567 Mühlenbecker Land

Beitragsbild der Ausstellung was war | was ist | was wird in der Historischen Mönchmühle

WAS WAR, WAS IST, WAS WIRD

Kunstausstellung der Mühlengalerie Mühlenbeck 

Unter dem Titel

WAS WAR, WAS IST, WAS WIRD

zeigen Astrid Weichelt, Hille Winkler, Ute Ragutzki und Katrin Merle Malereien, Installationen, Zeichnungen und Collagen im ästhetischen Spannungsfeld von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem. 

Der Titel verweist auf die unabdingbare Verbundenheit zwischen den drei Zeiten: Jede Zukunft setzt eine Gegenwart voraus und auch eine Vergangenheit ist ohne einen Jetzt-Zustand gar nicht verortbar. 

Astrid Weichelt

nutzt als bevorzugte Technik das archäologische Verfahren der Papierabformung. Das ausgewählte Objekt erhält dabei eine dünne „Haut“ aus feuchten Papierbögen, die ihm nach der Trocknung wieder abgezogen wird. Diese Haut zeigt die Präsenz des abgeformten Originals und gleichzeitig seine offensichtliche Abwesenheit in der Abformung, die nur leere Hülle ist und an die stattgefundene Berührung erinnert.

Für die Ausstellung hat Astrid Weichelt alte Werkzeuge, die zum Fundus der Mühle gehören, abgeformt und schwebend im Raum installiert – Memento mori für ein uraltes Handwerk.

Eine zweite Installation wurde von historischen Ornamenten angeregt, denen das besondere Interesse der Künstlerin gilt, da diese Spuren der Vergangenheit oft übersehen werden. Die Ornamente werden in der Installation gebündelt, multipliziert und neu formiert, um einen anderen Blick darauf zu ermöglichen.

*1953 in Freiberg / Sachsen, Lehre als Bibliotheksfacharbeiterin, Kunststudium an der Hochschule Burg Giebichenstein Halle, Diplom, seit 1984 freiberufliche Künstlerin in Berlin, 1991-96 Lehrauftrag am Institut für Kunsterziehung der Humboldt-Universität zu Berlin, 1993 – 2001 Förderung durch das Werkvertragsprogramm des Berliner Senats, 1994-2016 Atelierförderung des Berliner Senats, 1994 Förderstipendium der Käthe-Dorsch-Stiftung, 1998 Preisträgerin des Wettbewerbs „Kunst auf der Bundesgartenschau Magdeburg 1999“, 2004 Stipendium Stiftung Stift Neuzelle, Atelier im Künstlerhof Frohnau.

www.astrid-weichelt.de, astrid.weichelt@t-online.de 

Hille Winkler

ist fasziniert von den Möglichkeiten der Sprache der Malerei, mittels welcher sie Auffassungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem Bild verschmelzen lassen kann. Ihre in der Ausstellung gezeigten Malereien gehören zu zwei verschiedenen Werkreihen: In den Bildern der Reihe „Kosmos“ greift sie Ausschnitte von SW-Fotografien aus privaten Fotoalben auf und lotet deren kulturelles Gedächtnis und Sprache mit den Mitteln der Malerei neu aus. In der Werkreihe „12 Päpstinnen“ beschäftigt Hille Winkler sich mit erfundenen Motiven von Päpstinnen, die es in der Vergangenheit gar nicht gegeben hat, und suggeriert eine Zukunft, die es so wohl ebensowenig geben wird, aber durch die Bilder befragbar und somit gedanklich gestaltbar wird. Hier geht es ihr um die Möglichkeiten von Ideen und Überlegungen zur Verteilung von Macht.

*1965, aufgewachsen im Dorf Lehrte / Emsland. Ausbildung zur Tischlerin, Studium Bildende Kunst an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Meisterstudium Malerei bei Rosa Loy. Stipendium: Intermedial, Stiftung Bauhaus Dessau und Peter Jenny, ETH Zürich. Atelier in Berlin-Frohnau, wo sie auch lebt. Ihre Malereien befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen im In- und Ausland.

www.hillewinkler.com, hillewinkler@gmx.de 

Ute Ragutzki 

interessiert die subjektive visuelle Erinnerung von Landschaft. Aufgewachsen auf einer Nordseeinsel spielt Naturerleben eine vorrangige Rolle in ihrer Malerei. Die hier gezeigte Serie heißt „Landlinien“. Damit sind Erscheinungsformen unserer Umwelt gemeint: Flussläufe, Horizontlinien, Nebelschwaden, Wege, Mauern, Straßen. Diese werden auf horizontale Linien reduziert und gestapelt. Es geht um Farbflächen, Licht, Verläufe und das Dazwischen. Wässrige, immer wieder übermalte Flächen geraten so bis zur Unschärfe. Erinnerung wird unklar – in Frage gestellt.

Besonders beeinflusst ist ihre Arbeit durch ihr Interesse für geografische Karten, die sich durch eine ganz eigene formale Ordnung auszeichnen. In ihren Collagen geht sie spielerisch mit diesem Material um: Es wird gefaltet, gerissen, gekratzt, übermalt, durchgezeichnet und erweitert. Die Karten werden dadurch ihrer ursprünglichen Funktion beraubt und entwickeln ein Eigenleben.

*1966 auf Norderney, Studium an der Hochschule der Künste Berlin, seit 2005 Atelier im Kunstzentrum Tegel-Süd, lebt und arbeitet in Berlin.

Instagram: ute_ragutzki, uragutzki@yahoo.de 

Katrin Merle

fragt sich angesichts der dramatischen Zustände unserer Zeit, was danach kommen wird. Wie könnte die Welt aussehen, wenn die Spezies Mensch verschwunden ist? Neues Leben entsteht, die Natur erobert sich die Erde zurück, unbekannte Arten bewohnen den Planeten. Wird friedliche Ruhe herrschen oder ist ewiger Friede nur eine Illusion? Sie begibt sich in eine Vision von Landschaften, die trotz aller Idylle befremden. Hier eine Farbe zu grell, zu giftig, dort der Himmel bedrohlich dunkel und dazwischen Fragmente einer vergangenen Zivilisation aus Beton und Stahl.

*1967 in Berlin geboren, Ausbildung Modedesign am Lette Verein, danach als Modezeichnerin tätig, 1992-95 Grafikerin in einer Werbeagentur, seit 1995 freiberufliche Illustratorin, seit 2009 Atelier im Kunstzentrum Tegel-Süd (Malerei), neben der Malerei seit 2012 intensive Beschäftigung mit dem Urban Sketching.

Instagram: katrin_merle_art, info@katrinmerle.de 

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