Widerhall – Kunst im Fenster
In den Fenstern des Glasfoyers der Historischen Mönchmühle ( Mönchmühlenallee 3) kann vom 2.8. bis 26.9. 2020 die Ausstellung „Widerhall“ betrachtet werden. Jede Woche in diesem Zeitraum wird von Sonntag bis Freitag eine andere Künstlerin ihre Arbeiten präsentieren. Skulptur, Malerei und Fotografie sind die Kunstsprachen, die den Widerhall auf Erlebtes, Gesehenes und Erfahrenes spiegeln werden. Durch die großflächigen Fenster kann man mit Abstand der Kunst auch in diesen Zeiten nahe kommen.
Interview zur Ausstellung mit Prof. Angelika Pleger
Andrea Brabetz | 02.08. – 08.08.2020
Farb- Luft- Raum
Unser Auge empfängt Bildpunkte auf der zweidimensionalen Netzhaut. Räume nehmen wir erst durch die Verarbeitung im Gehirn als ein dreidimensionales Gebilde wahr. Ob ich nun einen Würfel sehe oder z.B. ein schiefes Prisma, lässt sich nicht zweifelfrei auf einen Blick entscheiden. Ein anderer Blickwinkel kann das klären.
Durch das gezeigte Spiel mit der Reduktion eines Würfels auf seine Kanten, ergeben sich durch die Durchsichtigkeit der Körper vielfältigste Veränderungen und Überschneidungen. Sogar die angenommene Räumlichkeit des Objektes verschwindet scheinbar, scheint zu einer Zeichnung zu werden. Es kommt zu einem fragilen Schweben, unterstützt durch die regenbogenartige Farbigkeit. Text: Ulrike Lösing
Angelika Pleger | 09.08. – 15.08.2020
Malgründe mit Widerhall
Je schmerzlicher ich den Verlust der Natur in Flora und Fauna erlebe, umso größer spüre ich die Resonanz in mir.
Ich möchte mit meinen Arbeiten den Bäumen, dem Gesträuch, den Blumen und Blüten Widerhall geben.
Materialien wie Holz, Blüten und Fruchtrückstände bestimmen meine Malgründe.
Anke Mai | 16.08. – 22.08.2020
„Widerhall – zeugt von vergangen Zeiten.
Wir schauen immer liebevoll auf sie zurück.
Das soll uns anregen, ieden Tag,
als den schönsten unseres Lebens zu sehen!“
Das Thema „ Widerhall“ hat mich angeregt, diese Stadtlandschaften auszustellen. Die Städte, Plätze und Häuser haben eine Vergangenheit. Auch die Zeit, in der ich sie malte (2009 und 2012) war eine andere. Wie ist es diesen Plätzen ergangen?
Diese Frage, führt zu den Fotoarbeiten vom Frühjahr 2020.
Sabine Thiebes | 23.08. bis 29.08
Wahrnehmungen
Was ich sehe, höre, fühle, rieche, schmecke, sinkt in mich hinein. In meinen Träumen und Gedanken scheint es sich zu verwandeln, mit Urerfahrungen zu vereinen.
Der Widerhall meines Erlebens findet seinen Weg auf die Leinwand. Von der Leinwand kommt es dann wieder zurück zu Ihnen, den Betrachtern; jedes Mal ein bisschen verändert anders wahrgenommen.
Klang erreicht mein Ohr
Sinkt ein in mein Inneres
Farbigkeit entsteht
Marina Riedl | 30.08. – 05.09.2020
Widerhall I und II
Ein Ton |
wird in die Welt geschickt Ein Mädchen spielt Posaune … |
Christa Thurmann | 06.09. – 12.09.2020
Widerhall
ist die Anregung für meine Bilder. Er ist der Impuls, der auf mich trifft und wiederum einen Impuls auslöst das Echo. Meine Sinne werden also angeregt eine Idee wächst. Die Suche nach der Antwort beginnt. Inspiriert werde ich von Vielem, das bringt das Leben so mit sich. Es kann die Begegnung mit Menschen sein, die Begeisterung für die Natur und deren Kräfte, Musik und Literatur, oder das Lachen meines Enkels. Die Herausforderung für mich ist den wahrgenommenen Eindrücken eine abstrakte künstlerische Form zu geben. Dabei nutze ich die faszinierende Welt der Farben. Meine bevorzugte Maltechnik ist die Aquarellmalerei. Sie ermöglicht und fordert geplantes und spontanes Arbeiten. So versuche ich mit Farben und Formen eine Atmosphäre zu schaffen, die beim Betrachten ganz unterschiedliche Assoziationen auslösen kann. Meinen Bildern habe ich keinen speziellen Titel gegeben, um der Fantasie freien Lauf zu lassen und bei Ihnen einen Impuls, einen Widerhall, auszulösen. Sollte das gelungen sein, freue ich mich auf ein Echo.
Kristina Ciaglia | 13.09. – 19.09.2020
Plein-Air
Als Plein-Air-Malerin genieße ich es, in der Natur meine eigenen, inneren Bilder zu finden und im Malen selbst Teil dieser Szenerie zu werden. Mein Antrieb speist sich aus dem Widerhall von Momenten. Ganz Teil der Natur zu sein, mich ganz hingeben dem Moment das schafft in mir ein Nachklingen, das ich beim Malen vor Ort sofort und fertig aufs Papier bringe.
Meine Pastellkreidebilder male ich vor Ort in 2 bis 3 Stunden, dann müssen sie fertig sein (schon wegen des Standes der Sonne und des Schattens) und bleiben auch so eine Art nTagebucheintrag“ für den Tag. Einen Nachhall bilden meine Ölbilder für die ich zum Beispiel am tosenden Atlantik vor Ort gesessen habe, Wind, Gewitter erlebt habe – ganz in den Elementen war. Den größten Widerhall löst bei mir die Stille der Natur aus, den Klang hören, den Nachklang erspüren.
Angela Kröll | 20.09. – 26.09. 2020
Nummernfolge 1-4
Die Orte und Räume sind unspezifisch, ebenso der Grund des Wartens. Aus den jeweiligen ursprünglichen Zusammenhängen gelöst werden Nummern und Räume zu einer assoziativen Annäherung an Begriffe wie Warten, Zeit Erwartung …
Was klingt von diesen Räumen zurück?
www.angela-kroell.de | www.gruppe97berlin.de