Mönchmühlenallee, 16567 Mühlenbecker Land

Mühlengalerie: 2. Kunstausstellung 2018

Mühlenmagie und Farbenzauber

Laudatio von Frau Professorin Pleger

Mühlenmagie und Farbenzauber – mit diesem Wortspiel ist die erste Einzelausstellung in der Mühlengalerie von Helga Dieckmann ausdrucksstark beschrieben. Im Gebälk der alten Mönchmühle, das von Brauntönen dominiert wird, entwickeln ihre Malereien eine farbige Eindringlichkeit, die Betrachter in den Bann zu ziehen vermögen. Von Bild zu Bild leuchten Impulse naturhaften Erlebens auf und eine imaginäre Wanderung durch Feld-, Wald- und Seenlandschaft bietet sich im Dunkel der Mühle. Dabei geht es der Malerin nicht um fotografische Naturähnlichkeit, sondern um die Farbe im Verhältnis zum Bildraum und um das Wesenhafte der Natur. Bildtitel wie „Auf den Frühling warten“ oder „Nach dem Regen“ geben dazu Denkanstöße und Angebote zum Sich-Einsehen. Überraschende Perspektiven betonen Schönheit und Tiefgründigkeit, wenn naturnahe Bildelemente und die alte Mühlentechnik aufeinandertreffen. Die Künstlerin arbeitet überwiegend mit Acrylfarben auf Leinwand; auch in dieser Technik liegt eine Begegnung zwischen Tradition und Moderne. Positive Energie spricht aus den Bildern und das ist eine wunderbare Basis, um ins Nachdenken und Gespräch zu kommen über die Einmaligkeit und Vielfalt der Natur sowie das Bewahrens- und Schützenswerte. Ein Gedanke von Paul Cézanne kommt zum Tragen: „Malen bedeutet seine farbigen Eindrücke zu registrieren“. Alles was Helga Dieckmann malt, basiert auf ihren Erfahrungen und Erlebnissen. Es sind Erinnerungen an Landschaftseindrücke, die über den schönen flüchtigen Augenblick hinausgehen. So wird persönlich Erfahrenes universell und mit großer Dichte im Atmosphärischen dargestellt. In besonderer Korrespondenz zu den Malereien stehen die plastischen Arbeiten – die Dreidimensionalität und die haptische Qualität dieser Körper holt den Natureindruck zusätzlich in die Mühlenräume. Es sind amorphe Vertreter unserer Umwelt, die innen und außen, konvex und konkav, wachsen und vergehen spiegeln. In dieser künstlerischen Sprache verweist die Künstlerin auf ein weiteres Ausdrucksmittel Ihres Schaffens.    

Professorin Angelika Pleger (Kunst- und Kulturpädagogin) 2018                                                  

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